Suche

Geschichte

Geschichte der Trinitatiskirche


Die erste Kirche in Braunlage

Was wir über diese Kirche wissen, stammt überwiegend aus einer alten Ortschronik des Fleckens Braunlage, geschrieben ca.1679 vom Richter Johann Bernhard Fricke (1643 – 1711) und das älteste Bild, das wir haben, ist der Merian-Stich von ca.1650. Beides sei hier wiedergegeben.

Eine alte Ortschronik des Fleckens Braunlage.

Die Kirche ist Anno 1602 gebauet und anfangs gar klein gewesen von unsere Vorfahren aber mit Anbauung zu erweitern gute Anleitung gegeben; das Gebäu ist zwar nicht alsobald durchgebrochen. Bei des damaligen Pstoris Herrn Magisters Leopold Holdefreundes Lebzeiten ist Herr Johan Christoph Höhne aus Blankenburg bürtig den 11. Oktober 1657 ihme adjungiret, wegen dessen starken Ausrede und Vermehrung der Unterthanen ist das Gebäu durgebrochen und wie sie itzo ist erweitert.

Das Geläute in solcher Kirche ist sehr gering gewesen, hat in einer kleinen metallen und einer etwas größeren eisernen Glocke bestanden, bei des damaligen Richters Johan Fricken Zeiten ist eine etwas größere Glocke angeschaffet und in einem Bergstädtlein zum Grunde genannt mit 150 Thaler bezahlet, welche nebst denen vorigen zwei kleinen Glocken noch vorhanden  und täglich gebrauchet wird.

Die Altarstafel in hiesiger Kirchen hat mein seeliger Großvater Caspar Beyer auff seine Kosten verfertigen und Gott und der Kirche zu Ehren aufrichten lassen. Den Predigtstuhl hat mein seeliger Vatter Johann Fricke  und der Herr Faktor Christian Walter auf ihre Kosten machen, Gott und der Kirche zu Ehren, ihnen aber zum Gedächtniß aufrichten lassen, welcher über 50 Thaler gekostet.

Geschrieben ca.1679 von J.B. Fricke

Diese erste Kirche stand etwa dort, wo heute das Stadtchalet steht, also in der Pfarrstraße, östlich gegenüber des Pfarrhauses.

Neben der erwähnten Erweiterung von 1657 wurde 1697 eine dritte Glocke angeschafft und wahrscheinlich der Glockenturm errichtet.Einiges von dem in der Chronik erwähnten Inventar ist heute im Sakralraum unseres Heimat- und Skimuseums zu besichtigen

Die zweite Kirche in Braunlage

Der Flecken Braunlage wuchs langsam, aber stetig und das kleine Kirchlein genügte Ende des 16ten Jahrhunderts nicht mehr den Ansprüchen der evangelischen Einwohner. Daher errichtete man eine neue Kirche, ein Eichenfachwerk, worüber 1877 Dr. Jacobs in der Zeitschrift des Harz-Vereins schreibt:

Die Kirche des Ortes schließt sich der heimischen Bauweise an. Auf den Grundmauern, die aus größeren unregelmäßigen Bruchsteinen      hergerichtet sind, erhebt sich ein Fachwerkbau. Außen sind die Wände mit Brettern verschalt, deren Fugen mit Leisten verdeckt werden. Merkenswerth ist, daß in Braunlage, wie auch in Tanne, Stiege, Zorge und Wieda das Glockenhaus von der Kirche getrennt ist. Dadurch gestaltet sich der Grundriß sehr einfach. Hier ist ein Rechteck mit zwei vorspringenden Flügeln in der Mitte der Langseiten. Im Inneren gewölbte Bretterdecke. Ausstattung dürftig. Kanzelwand barock; das Altarbild-eine Handwerksarbeit- von 1613. Leuchter aus Zinn vom Jahre 1671.

Anmerkung: Das Altarbild stammte schon aus der ersten Kirche. Von der erwähnten Kanzelwand sind Teile noch in unserer heutigen Friedhofskapelle zu sehen.

Die dritte Kirche in Braunlage: Trinitatis

Die Zeit um 1882/83 gilt als Aufbruchszeit in das Zeitalter des Tourismus als neue Lebensgrundlage (nach Bergbau und Holzwirtschaft) für Braunlage.

1887 bis 1889 wird auch eine neue Kirche gebaut. Sie wird an der gleichen Stelle errichtet, wo die 1886 abgerissene zweite Kirche stand (sie wurde als baufällig deklariert). Sie ist nicht größer, bietet nicht mehr Sitz- oder Stehplätze für die damaligen ca. 1500 Einwohner. Es mußte eine „NEUE“, zeitgemäße und „SCHÖNE“ Kirche her, die in die neue Aufbruchszeit passte. Schaut man sich das Bild der zweiten Kirche an, ein verständlicher Wunsch.

Baumeister ist der Herzogliche Regierungsbaumeister Heinrich Gebhardt, geb.1848 in Zorge.
Die Kosten in Höhe von 60.000 M werden durch 41.000 M Landes- und Kreismittel und 19.000 M Eigenmittel der Gemeinde Braunlage aufgebracht.

Auf der Seite Trinitatiskirche / Bilder können Sie mehr erfahren über die Geschichte von Objekten wie die Kirchenglocken, das Uhrwerk, und  das Taufbecken.

Quelle der Texten: Herr Dr. H.U. Bonewitz
Quelle der Bilder: Herr Dr. H.U. Bonewitz und Herr V. Papenberg